Alljährlich, pünktlich zur Adventszeit, haben die Handwerker von St. Christina in Gröden Grund genug zur Freude. Nicht nur weil Weihnachten vor der Tür steht, sondern auch ihre Gemeinschaftsarbeit, die überlebensgroße Krippe um ein weiteres Stück bereichert wird.
Im Jahre 1988 stellte eine junge, dynamische Handwerkergruppe des Ortes eine Initiative auf die Beine, um das Grödner Kunsthandwerk, die Holzbildhauerei, besser zu vermarkten.
Gemeinsam wollte man “ans Werk“ gehen und man begann mit der Herstellung einer überlebensgroßen Krippe. Ein solches Motiv bot allen 19 Teilnehmern des Krippenprojektes genug Spielraum für Kreativität und Einfühlungsvermögen, Kunstsinn und Handfertigkeit. Als erste Krippenfigur entstand die Gottesmutter mit Kind welche bereits im darauffolgenden Advent vor der Kirche aufgestellt wurde. Besonders abends, als still die Schneeflocken zu Boden fielen oder morgens als die Gläubigen zum Rorateamt gingen, bot sich vor der Kirche eine besinnlich-romatische Stimmung.
Nach und nach entstanden - sowohl in den Werkstätten als auch bei verschiedenen Vorführungen im Freien - der Hl. Josef, zwei von den Heiligen Drei Königen, ein Hirte, der Esel und drei Schafe.
Pünktlich zum Heiligem Jahr 2000 haben die Handwerker von St. Christina ihr Ziel erreicht. Die Krippenfiguren erhielten am Sportcenter lman im Dorfzentrum von St. Christina eine bleibende Stätte mit einem gezimmerten Stall (12 x 6 x 5,5 Meter). Die Einweihung erfolgte am Sonntag, den 13. August 2000. Mit der Fertigstellung des Stalles ist die Arbeit an der Krippe noch lange nicht vollendet. In Zukunft werden noch sämtliche Krippenfiguren ihren Ehrenplatz in der Krippe einnehmen.
Mit der überlebensgroßen Krippe haben die Handwerker von St Christina sicherlich auch einen Meilenstein in der Holzschnitzerei gelegt.
Dieses Kunstwerk gilt als die größte holzgeschnitzte Krippe. Der Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde steht nichts mehr im Wege
Das „Museum Gherdëina“ - Museum Gröden - wurde im Jahre 1960 in der “Cesa di Ladins“ eröffnet. Das Gebäude ist Sitz der “Union di Ladins“ und beherbergt außerdem eine Fachbibliothek zur ladinischen Sprache und Kultur, einen Theatersaal und das Redaktionsbüro der ladinischen Wochenzeitschrift “La Usc di Ladins“.
Die wertvollen Sammlungen des Museums bieten dem Besucher einen aufschlussreichen Einblick in das historische Kunstschaffen und die natürlichen Reichtümer des Tales. Die Sammlungen sind auf zwei Etagen verteilt und weisen folgende thematischen Schwerpunkte auf: Grödner Holzschnitzkunst der letzten drei Jahrhunderte, Altes Holzspielzeug aus Gröden, Gemälde einheimischer Kunstmaler, Mineralien und Fossilien der westlichen Dolomiten, alpine Fauna und Flora, Archäologische Funde aus Gröden. Ein eigener Raum zeigt den künstlerischen und persönlichen Nachlass von Luis Trenker.
Im Eingangsbereich zu sehen ist u.a. das Kruzifix von Surasas von V. Peristi und B. Walpoth (1932), die Kreuzwegreliefs von Vinzenz Moroder (1921) und das Olgemälde des Kunstmalers Josef Moroder-Lusenberg (1846-1939) mit einer Ansicht von St. Ulrich um 1860, entstanden 1925.
Der I. Ausstellungsraum ist den Originalskulpturen aus St. Jakob gewidmet und zeigt Werke der Bildhauer Melchior Vinazer d. A. und Kassian Vinazer (um 1750). Die Bildhauerdynastie der Vinazer beherrschte von 1650 bis um 1800 das sakrale Kunstschaffen in Gröden nachhaltig. Aufbewahrt wird. Hier auch das originale Altarbild aus St. Jakob (1751) von Franz Sebald Unterberger (1706-1776) aus Cavalese. Die ältere Trebinger-Werkstatt ist mit vier wertvollen Heiligenfiguren dokumentiert (um 1700-1750). Weiters zu sehen der kleine Flügelaltar aus der St. Sebastiankapelle im Langental! Wolkenstein (1630).
Der II. Ausstellungsraum bietet einen Streifzug durch das historische Kunstschaffen in Gröden von 1650 bis 1950 die ersten barocken Bildhauer Trebinger (1580-1689) und Vinazer (1622-1817) und deren Schüler sind durch religiöse Kleinplastiken vertreten. Eine reiche Auswahl an Krippenfiguren,Kreuzigungsgruppen, Leuchterengel, Kerzenhalter, Uhrenständer, Bilderrahmen, Karikaturen, allegorische Figuren, Tierdarstellungen u.v.m. dokumentiert dagegen das volksnahe Kunstschaffen der Schnitzer, die im 18. und 19. Jh. ihre Werke in Heimarbeit herstellten und als Wanderhändler, später über ein Geschäftsnetz europaweit absetzten. Bedeutende Künstlerpersönlichkeiten spiegeln die geänderte Situation zu Beginn des 20.Jhs. wieder: von besonderem künstlerischen Interesse sind u.a. die 120 feingeschnitzten Figuren von Albin Pitscheider, 1877-1962 (Schenkung der Töchter des Künstlers), die originalen Schnitzmodelle des Bildhauers Luis Insam, 1901-1950 (Schenkung der Fa ANRI), die Weihnachtskrippe von Vinzenz Peristi (1909-1943) sowie Arbeiten von
Prof. Ludwig Moroder und aus der Werkstatt von Josef Moroder Lusenberg.
Der III. Ausstellungsraum ist dem naturkundlichen Bereich gewidmet. Es findet sich hier eine reichhaltige Sammlung an einheimischen Fossilien, Gesteinen und Mineralien vor, die anhand didaktischer Tafeln einen aufschlussreichen Einblick in den geologischen Aufbau der westlichen Dolomiten vermittelt (280 JM). Erwähnenswert unter den ausgestellten Fossilien sind verkohlte Pflanzenreste (Ortiseia), Gasteropoden Abdrücke, ein fossilisierter Fisch (Archaeolepidotus leonardii Accordi), das Skelett eines Fischsauriers (Ichtyosaurus) aus den Buchensteiner Schichten der Seceda sowie Korallenstöcke und Ammoniten. Neben einem Querschnitt an typischen Mineralien der Seiser Alm findet sich in diesem Saal auch eine wertvolle Sammlung von Mineralien aus anderen Fundstellen des alpinen Raumes (wie z.B. Bergkristall aus dem Ahrntal, Geoden aus Teis) und anderer Gebiete (u.a. Schwefel aus Sizilien) vor. Eine weitere Sektion stellt die Vielfalt der alpinen Fauna und Flora vor: präparierte Waldtiere (darunter ein Albino Reh) und einheimische Vögel, eine Schmetterlingsammlung und ein reichhaltiges Herbarium.
IV. Ausstellungsraum im 2. Stock: hier kann das musterhaft restaurierte Fastentuch aus der St.Jakobskirche in Gröden (um 1620/30) bewundert werden, das einzige in Südtirol vollständig erhaltene Zeugnis seiner Art. Außerdem zu sehen sind Olgemälde und Aquarelle von Josef Moroder Lusenberg (St. Ulrich 1846-1939). Die archäologische Abteilung zeigt die Steinzeitfunde von Plan de Frea am Grödner Joch, die zu den bedeutendsten Fundspuren im Grödner Raum zählen (8000-5000 v.Chr.), weiters einzigartige Zeugnisse aus der Bronzezeit wie der Bronzedolch vom Balest Berg (um 1300 v.C.), die Bronzenadeln von Raschötz und Mastlé, und den eisenzeitlichen Fundkomplex von Col de Flam (400-15 v. Chr, Latne-Zeit). Die wegen ihrer Vollständigkeit einmalige Sammlung Alten Grödner Holzspielzeugs gehört zu den besonders erwähnenswerten Schätzen des Museums; größtenteils von Johann Senoner-Vastl noch in der Vorkriegszeit mit viel Hingabe zusammengetragen, weist diese Sammlung eine umfangreiche Auswahl an Spielzeug auf, die Einblick in die Vielfalt der in Gröden zwischen 1750 und 1940 hergestellten Artikel gewährt - darunter die typische Grödner Gliederpuppe in allen Herstellungsgrößen. Bereichert wird die Schau durch die reich geschnitzte Holzstube, die 1925 auf der Weltausstellung in Paris mit der Gold prämiert wurde.Dem gebürtigen Grödner FiImschaffenden, Erzähler und Alpinisten Luis Trenker (1892-1990) ist eine eigene Abteilung gewidmet, welche zusätzlich zur Gedenksammlung von 1990 auch die Objekte aus dem „LUIS TRENKER ZENTRALARCHIV“ präsentiert, die im März 2004 von den Erben Luis Trenker dem Museum überreicht wurden.
Die weltweit ausstellenden Bildhauer und Maler gastieren mit ihrer Skulpturenmesse jedes Jahr im September in St. Ulrich und zeigen dabei Kunsthandwerk auf höchstem Niveau.
In den deutschsprachigen Nachbarländern Schweiz, Österreich und Deutschland hat unsere Vereinigung Vorbildcharakter. Weltweit gibt es keinen Zusammenschluss von Holzbildhauern und Malern, der mit einer Anzahl von 47 Mitgliedern dermaßen aktiv tätig ist und 15-20 Messen und Aktionen im In- und Ausland bedient“, so Roland Perathoner, Präsident der UNIKA. Die UNIKA und ihre Mitglieder haben seit der Gründung der Vereinigung vor ca. 15 Jahren einige Entwicklungen vollzogen. Die traditionellen, sakralen Motive, die 1994 noch einen Großteil der Kunstwerke ausmachten, sind stark zurückgegangen. Heute nehmen sie nur noch einen Anteil von ungefähr 10 Prozent ein, und auch die haben sich weiterentwickelt und werden durch moderne, zeitgenössische Ausdrucksweisen und Formen dargestellt. Dabei handelt es sich zum Großteil um Arbeiten aus Holz, aber auch Bronze, Stein, Eisen, Kupfer, Blei, Harz und kombinierte Materialien kommen zum Einsatz. Viele Werke sind an Elemente des täglichen Lebens angelehnt, bekannte Beispiele dafür geben lebensgroße Werke wie FANS oder BERGSTEIGER. Die Künstler haben jedes Jahr neue Ideen und zeigen Kampfgeist und Dynamik.Einigen Bildhauern kann live bei der Arbeit zugesehen werden. Und was noch viel wichtiger ist — die Besucher können mit den Bildhauern direkt vor Ort über die Kunstwerke diskutieren und über ihre Tätigkeit Näheres erfahren.
„Wir haben mit unserem Verein eine Plattform für das Kunsthandwerk im Grödnertal geschaffen, die unser handwerkliches und künstlerisches
Können nach außen trägt. Mit der Skulpturenmesse erreichen wir jedes Jahr den Höhepunkt unseres Schaffens..“
Im Sommer 1998 wurde von den Holzbfldhauermeistern von St. Christina die „Via Crucis Col da Massa“ fertig gestellt und am 27. September feierlich eingeweiht. Die 14 Stationen des Kreuzweges, welche die Leidensgeschichte Jesus darstellen, sind in Bronze angefertigt und auf einem Porphyrstein befestigt; der Besinnungsweg beginnt etwas oberhalb der Pfarrkirche und endet am “Col da Messa“.
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